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Logistik Lexikon

Stückgut

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Stückgut

Begriffsdefinition und Bedeutung

Stückgut bezeichnet in der Logistik die Einheiten von Gütern, die einzeln oder auf Paletten verpackt, transportiert und gelagert werden. Im Gegensatz zu Schüttgut oder Flüssigkeiten, die in Massen befördert werden, lassen sich Stückgüter aufgrund ihrer Größe und Form separat behandeln. Stückgutlogistik ist ein wichtiger Bestandteil von Transport- und Lagerprozessen und spielt eine zentrale Rolle bei der effizienten Gestaltung von Lieferketten.

Wichtige Eigenschaften von Stückgut

  • Größe und Gewicht: Stückgüter variieren in Größe und Gewicht, was sich auf die Transport- und Lagerkapazitäten auswirkt. In der Regel sind sie jedoch kleiner und leichter als Containerladungen oder Massengüter.
  • Verpackung: Stückgüter können in Kartons, Paletten, Gitterboxen oder anderen Verpackungen transportiert werden, die für den jeweiligen Gütertyp geeignet sind.
  • Identifizierbarkeit: Jedes Stückgut ist in der Regel mit einem Label oder Barcode versehen, das Informationen über den Inhalt, das Gewicht und den Bestimmungsort enthält, um eine effiziente Identifizierung und Verfolgung zu ermöglichen.
  • Mischbarkeit: Stückgüter können in einem Transportmittel wie einem LKW, einem Eisenbahnwaggon oder einem Containerschiff gemischt und zusammen transportiert werden, was die Flexibilität und Effizienz des Transports erhöht.

Beispiel aus der Logistik

Ein Möbelhersteller versendet mehrere Paletten mit Stühlen, Tischen und Regalen an verschiedene Händler. Da es sich bei den Möbeln um unterschiedliche Artikel handelt, die einzeln verpackt und auf Paletten geladen sind, zählen sie als Stückgut. Ein Spediteur kann diese Stückgüter zusammen mit anderen Stückgütern verschiedener Kunden in einem LKW transportieren, um den Transport effizienter und kostengünstiger zu gestalten.

Vor- und Nachteile von Stückgut

VORTEILENACHTEILE
Flexibilität: Stückgüter können in unterschiedlichen Verkehrsträgern und in Kombination mit anderen Gütern transportiert werden.Handling: Stückgüter erfordern mehr manuelles oder maschinelles Handling, was Zeit und Kosten verursachen kann.
Effizienz: Stückgutlogistik ermöglicht die effiziente Nutzung von Transportkapazitäten durch Mischung verschiedener Güter.Schadensrisiko: Stückgüter sind aufgrund der häufigeren Handhabung anfälliger für Beschädigungen.
Identifizierbarkeit: Stückgüter sind leicht identifizierbar und nachverfolgbar.Lagerbedarf: Stückgüter benötigen mehr Lagerplatz als Schüttgut oder Flüssigkeiten.

Häufig gestellte Fragen und Antworten – FAQ

Stückgüter werden in der Logistik als einzelne oder gebündelte Einheiten transportiert, die sich durch ihre vergleichsweise kleine und handhabbare Größe auszeichnen. Der Transport von Stückgütern erfolgt auf verschiedene Weisen, die abhängig sind von den spezifischen Anforderungen der Güter sowie den vorhandenen Transportmitteln und -wegen. Hier sind die gängigsten Methoden:

  1. Straßentransport (Lkw):

    • Paketdienste und Speditionen: Stückgüter werden oft von Paketdiensten oder Speditionsunternehmen transportiert. Diese sammeln die Güter von verschiedenen Absendern und liefern sie an unterschiedliche Empfänger.
    • Sammelgutverkehr: Hierbei werden Stückgüter von verschiedenen Absendern gesammelt und zu einer zentralen Umschlagstelle (Hub) transportiert. Von dort aus werden sie neu gebündelt und weitertransportiert.
  2. Schienentransport (Bahn):

    • Stückgüter können in Güterwaggons transportiert werden, entweder als Teil von Ganzzügen oder im kombinierten Verkehr, bei dem Container und Wechselbrücken genutzt werden.
  3. Seefracht (Schiff):

    • Containertransport: Stückgüter werden oft in standardisierten Containern verpackt, die dann auf Containerschiffen transportiert werden. Container erleichtern das Handling und die Sicherung der Güter.
    • Ro-Ro-Schiffe: Für rollende Güter wie Fahrzeuge können Ro-Ro-Schiffe (Roll-on/Roll-off) verwendet werden.
  4. Luftfracht (Flugzeug):

    • Für dringende oder hochwertige Stückgüter kann der Lufttransport gewählt werden. Diese werden in speziellen Luftfrachtcontainern oder auf Paletten transportiert.
  5. Binnenschifffahrt:

    • Auf Flüssen und Kanälen können Stückgüter in Containern oder auf Paletten mit Binnenschiffen transportiert werden.
  6. Kombinierter Verkehr:

    • Hierbei werden verschiedene Transportmittel kombiniert, z.B. Transport per Lkw und Bahn oder Lkw und Schiff. Die Güter bleiben dabei in den gleichen Containern oder Wechselbrücken, was Umladungen erleichtert und die Transportzeit verkürzt.

Zusätzlich werden Stückgüter oft in standardisierten Verpackungen wie Paletten, Kisten, Fässern oder Big Bags transportiert, um das Handling zu erleichtern und die Sicherheit der Güter während des Transports zu gewährleisten. Für besondere Güter können auch spezielle Sicherungs- und Verpackungsmethoden notwendig sein, um Beschädigungen zu vermeiden.

Stückgüter werden in der Logistik auf verschiedene Weisen gelagert, abhängig von den spezifischen Eigenschaften der Güter, den Anforderungen des Unternehmens und den Lagerbedingungen. Hier sind die gängigsten Lagerungsmethoden für Stückgüter:

  1. Regallagerung:

    • Palettenregale: Stückgüter, die auf Paletten verpackt sind, werden in Palettenregalen gelagert. Diese Regale bieten eine effiziente Raumnutzung und erleichtern das Handling mit Gabelstaplern oder Fördergeräten.
    • Fachbodenregale: Für kleinere Stückgüter, die nicht auf Paletten gelagert werden, eignen sich Fachbodenregale. Diese bieten eine flexible Lagerung und einfachen Zugriff auf die Güter.
    • Hochregallager: In automatisierten Hochregallagern werden Stückgüter auf hoher Höhe gelagert, was eine sehr effiziente Raumnutzung ermöglicht. Diese Lager sind oft mit automatisierten Lager- und Abrufsystemen ausgestattet.
  2. Blocklagerung:

    • Bei der Blocklagerung werden die Güter direkt auf dem Boden in Blöcken gestapelt. Diese Methode wird oft für gleichartige Güter verwendet, die in großen Mengen gelagert werden können und keinen schnellen Zugriff erfordern.
  3. Lagerung in Containern:

    • Stückgüter, die in Containern transportiert werden, können auch in diesen Containern gelagert werden. Dies erleichtert den Transport und die Handhabung der Güter, besonders bei internationalem Handel.
  4. Lagerung in speziellen Behältern oder Verpackungen:

    • Abhängig von den spezifischen Anforderungen der Güter können spezielle Behälter, Kisten, Fässer oder Big Bags verwendet werden, um die Güter sicher und effizient zu lagern.
  5. Automatisierte Lagersysteme:

    • In modernen Lagern werden zunehmend automatisierte Systeme eingesetzt, wie z.B. automatische Kleinteilelager (AKL) oder Shuttle-Systeme, die eine hohe Effizienz und schnelle Zugriffsmöglichkeiten bieten.
  6. Klimatisierte Lagerung:

    • Für empfindliche Stückgüter, die spezielle Temperatur- oder Feuchtigkeitsbedingungen erfordern, werden klimatisierte Lagerbereiche genutzt. Diese Bereiche können die Qualität und Haltbarkeit der Güter sicherstellen.
  7. Freilagerung:

    • In manchen Fällen können Stückgüter auch im Freien gelagert werden, besonders wenn sie nicht wetterempfindlich sind. Hierfür werden oft Überdachungen oder Abdeckplanen verwendet, um zusätzlichen Schutz zu bieten.

In jedem Fall ist es wichtig, die Lagerung von Stückgütern sorgfältig zu planen und zu organisieren, um die Effizienz zu maximieren, Schäden zu vermeiden und den einfachen Zugriff auf die Güter sicherzustellen. Moderne Lagerverwaltungssysteme (Warehouse Management Systems, WMS) unterstützen diese Prozesse durch die Bereitstellung von Echtzeitinformationen und die Automatisierung von Lagerprozessen.

Der Unterschied zwischen Stückgut- und Containerlogistik liegt hauptsächlich in der Art der Verpackung, Handhabung und Transport der Güter. Hier sind die wesentlichen Unterschiede:

Stückgutlogistik

Definition: Stückgutlogistik bezieht sich auf den Transport und die Lagerung von einzelnen oder gebündelten Gütern, die nicht in standardisierten Containern verpackt sind. Diese Güter variieren stark in Größe, Form und Gewicht.

Typische Eigenschaften:

  • Vielfalt der Güter: Stückgüter können sehr unterschiedlich in ihrer Größe, Form und Verpackung sein. Beispiele sind Kisten, Fässer, Paletten, Säcke, Maschinen, Möbel usw.
  • Verpackung: Stückgüter sind oft individuell verpackt oder in kleinere Einheiten gebündelt.
  • Transport: Stückgüter werden oft durch Sammelgutverkehr transportiert. Hierbei werden Güter von verschiedenen Absendern zusammengefasst, transportiert und an verschiedene Empfänger geliefert. Dies erfordert häufige Umladungen und Handhabungen.
  • Handhabung: Aufgrund der unterschiedlichen Größen und Formen der Güter ist die Handhabung oft komplexer und erfordert unterschiedliche Arten von Hebe- und Transportmitteln.
  • Flexibilität: Stückgutlogistik bietet hohe Flexibilität bei der Beförderung von unterschiedlichsten Gütern, kann jedoch weniger effizient in Bezug auf Raum- und Handhabungsoptimierung sein.

Containerlogistik

Definition: Containerlogistik bezieht sich auf den Transport und die Lagerung von Gütern in standardisierten Containern. Diese Container sind in ihrer Größe genormt, was die Handhabung und den Transport stark vereinfacht.

Typische Eigenschaften:

  • Standardisierung: Container sind in standardisierten Größen (z.B. 20-Fuß, 40-Fuß) erhältlich, was eine einfache und effiziente Handhabung ermöglicht.
  • Verpackung: Güter werden in Containern verpackt, die einen sicheren und geschützten Transport gewährleisten. Die Container selbst dienen als Verpackungseinheit.
  • Transport: Container können nahtlos zwischen verschiedenen Transportmitteln (Schiff, Bahn, Lkw) umgeschlagen werden, ohne dass die Güter selbst entladen und neu verpackt werden müssen. Dies wird als intermodaler Transport bezeichnet.
  • Handhabung: Der Einsatz von Containern vereinfacht die Handhabung durch standardisierte Ausrüstungen wie Kräne, Stapler und spezielle Containerfahrzeuge.
  • Effizienz: Containerlogistik ist in der Regel effizienter in Bezug auf Raumnutzung, Handhabung und Schutz der Güter. Sie ermöglicht schnellere Umschlagzeiten und reduziert die Risiken von Beschädigungen und Verlusten.

Zusammenfassung

  • Stückgutlogistik eignet sich für Güter, die unterschiedlich in Größe und Form sind und nicht in standardisierte Container passen. Sie bietet hohe Flexibilität, erfordert jedoch mehr Handhabungsaufwand und ist weniger effizient in der Raumnutzung.
  • Containerlogistik bietet durch die Standardisierung der Container eine effizientere und sicherere Transport- und Lagermöglichkeit, insbesondere für größere Mengen homogener Güter oder Güter, die in standardisierte Einheiten verpackt werden können. Sie erleichtert den intermodalen Transport und reduziert die Handhabungskomplexität.

Beide Logistikarten haben ihre spezifischen Anwendungsbereiche und werden je nach den Anforderungen der Güter und den logistischen Bedingungen ausgewählt.

Die Nachverfolgung von Stückgütern ist ein wichtiger Bestandteil der Logistik, um sicherzustellen, dass die Güter sicher und pünktlich ihr Ziel erreichen. Hier sind die gängigsten Methoden und Technologien zur Nachverfolgung von Stückgütern:

1. Barcode-Tracking

  • Beschreibung: Barcodes sind maschinenlesbare Codes, die Informationen über das Stückgut enthalten.
  • Vorgang: Bei jedem Schritt im Logistikprozess, vom Versand bis zur Lieferung, wird der Barcode gescannt. Dies ermöglicht die Verfolgung des Standorts und Status des Stückguts in Echtzeit.
  • Vorteile: Kostengünstig, weit verbreitet, einfache Implementierung.

2. Radio Frequency Identification (RFID)

  • Beschreibung: RFID-Technologie verwendet Funkwellen, um Informationen auf einem RFID-Tag (Transponder) zu speichern und zu lesen.
  • Vorgang: RFID-Tags werden an den Stückgütern angebracht. RFID-Lesegeräte erfassen die Informationen, wenn die Tags in deren Nähe kommen.
  • Vorteile: Kontaktloses Scannen, mehrere Tags können gleichzeitig gelesen werden, robust und zuverlässig.

3. GPS-Tracking

  • Beschreibung: GPS (Global Positioning System) wird verwendet, um den Standort von Gütern in Echtzeit zu bestimmen.
  • Vorgang: GPS-Tracker werden an den Transportmitteln oder direkt an den Stückgütern angebracht. Die Standortdaten werden regelmäßig an ein zentrales System gesendet.
  • Vorteile: Echtzeit-Tracking, genaue Standortbestimmung, besonders nützlich für hochwertige oder empfindliche Güter.

4. Telematik-Systeme

  • Beschreibung: Telematik kombiniert Telekommunikation und Informatik, um den Zustand und Standort von Transportmitteln zu überwachen.
  • Vorgang: Fahrzeuge sind mit Telematikgeräten ausgestattet, die Daten über den Standort, die Geschwindigkeit und andere relevante Parameter an ein zentrales System senden.
  • Vorteile: Umfassende Überwachung von Fahrzeugen, Verbesserung der Routenplanung und Effizienz.

5. Logistiksoftware und Warehouse Management Systeme (WMS)

  • Beschreibung: Spezialisierte Softwarelösungen zur Verwaltung und Nachverfolgung von Lagerbeständen und Transporten.
  • Vorgang: Alle Bewegungen der Stückgüter werden im System erfasst, von der Einlagerung bis zur Auslieferung. Diese Systeme sind oft mit Barcode- oder RFID-Technologie integriert.
  • Vorteile: Zentrale Verwaltung, Echtzeit-Updates, Integration mit anderen Logistikprozessen.

6. Transportmanagementsysteme (TMS)

  • Beschreibung: Softwarelösungen, die speziell für die Verwaltung und Optimierung von Transportprozessen entwickelt wurden.
  • Vorgang: TMS kann Informationen über den Transportweg, den Status und die voraussichtliche Ankunftszeit der Stückgüter bereitstellen.
  • Vorteile: Optimierung der Transportprozesse, Echtzeit-Tracking, bessere Transparenz.

7. Mobile Apps und Handheld-Geräte

  • Beschreibung: Mobile Technologien ermöglichen die Nachverfolgung und Verwaltung von Stückgütern direkt von Smartphones oder Handheld-Geräten aus.
  • Vorgang: Mitarbeiter scannen Barcodes oder RFID-Tags und aktualisieren den Status der Stückgüter über mobile Apps, die mit zentralen Logistiksystemen verbunden sind.
  • Vorteile: Flexibilität, einfache Handhabung, Echtzeit-Updates.

8. Elektronische Frachtbriefe (e-CMR)

  • Beschreibung: Elektronische Frachtbriefe ersetzen traditionelle Papierdokumente und ermöglichen eine digitale Nachverfolgung der Güter.
  • Vorgang: Informationen über den Transport werden digital erfasst und ausgetauscht, was eine bessere Transparenz und Nachverfolgung ermöglicht.
  • Vorteile: Reduzierung von Papierkram, verbesserte Datenintegrität, Echtzeit-Informationen.

Durch den Einsatz dieser Technologien und Methoden können Logistikunternehmen den Standort und Status von Stückgütern effizient verfolgen, die Lieferketten transparenter gestalten und die Kundenzufriedenheit erhöhen.

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