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Logistik Lexikon

Totzeiten

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LKWs auf einer Fläche.

📖 Begriffserklärung

Totzeiten bezeichnen in der Logistik jene Zeiträume, in denen keine produktive Tätigkeit stattfindet, obwohl Ressourcen wie Personal, Fahrzeuge oder Infrastruktur verfügbar sind. Diese ungenutzten Zeitfenster können die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von logistischen Prozessen erheblich beeinträchtigen. Totzeiten treten in verschiedenen Phasen der Lieferkette auf und stellen eine zentrale Herausforderung für die Planung und Optimierung dar.

Ursachen und Arten von Totzeiten

Wodurch entstehen Totzeiten?

Totzeiten resultieren häufig aus Planungsfehlern, mangelnder Abstimmung zwischen Lieferanten und Kunden oder technischen Problemen. Typische Ursachen sind:

  • Wartezeiten: Etwa durch verspätete Ankunft von LKW Transporten bei der Be- oder Entladung.
  • Technische Störungen: Defekte Anlagen in Warenlagern oder Verzögerungen bei der IT-Kommunikation.
  • Organisatorische Engpässe: Unklare Priorisierungen bei der Auftragsabwicklung.

Totzeiten in verschiedenen Logistikbereichen

  1. Lagerlogistik: Mitarbeiter warten auf Warenlieferungen oder Betriebsmittel.
  2. Transportlogistik: Fahrzeuge stehen ungenutzt, z. B. bei fehlender Anschlussladung in der Spedition.
  3. Distributionslogistik: Verzögerungen durch ineffiziente Tourenplanung, etwa im Express Transport.

Praxisbeispiel: Totzeiten im Express-Speditionsgeschäft

Ein Kurierdienst befördert zeitkritische Waren zwischen zwei Städten. Aufgrund eines Staus verspätet sich die Ankunft des Senders um 30 Minuten. Das Transportfahrzeug sowie der Fahrer stehen in dieser Zeit unproduktiv. Diese Verzögerung verlängert nicht nur die Transportzeit, sondern kann auch Anschlussaufträge gefährden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.

Vor- und Nachteile von Totzeiten

Totzeiten sind grundsätzlich unerwünscht, können jedoch in bestimmten Situationen unvermeidbar oder sogar sinnvoll sein, beispielsweise als Pufferzeit für unvorhergesehene Verzögerungen.

Die Optimierung von Totzeiten ist für Logistikanbieter essenziell, da unnötige Wartezeiten hohe Kosten verursachen. Vorteile ergeben sich nur dann, wenn Totzeiten strategisch als Sicherheitsreserven geplant werden, um den reibungslosen Ablauf in der Lieferkette zu gewährleisten. Nachteile überwiegen jedoch oft, insbesondere im wettbewerbsintensiven Bereich der Express Transporte, wo Zeitverluste die Kundenzufriedenheit beeinträchtigen können.

VorteileNachteile
Zeitpuffer für unvorhersehbare EreignisseHohe Kosten durch unproduktive Ressourcen
Bessere PlanungsmöglichkeitenVerluste in der Lieferzuverlässigkeit
Reduzierte Unfallgefahr durch EntzerrungNegative Auswirkungen auf Kundenzufriedenheit

 

Häufig gestellte Fragen und Antworten – FAQ

Totzeiten in der Transportlogistik sind unproduktive Zeiträume, in denen Ressourcen wie Fahrzeuge, Personal oder Infrastruktur ungenutzt bleiben. Diese Zeiträume entstehen durch Wartezeiten an Verladestationen, fehlende Anschlussladungen oder Verzögerungen, etwa durch Staus oder Zollabfertigungen. Fahrzeuge stehen dann still, während Fixkosten wie Fahrzeugleasing und Fahrerlöhne weiterhin anfallen.

In der Transportlogistik treten Totzeiten besonders häufig bei schlechter Tourenplanung oder unvorhergesehenen Ereignissen auf. Beispielsweise wartet ein LKW auf seine Be- oder Entladung, weil Waren noch nicht bereitgestellt wurden oder die Rampe belegt ist.

Die Reduzierung solcher Zeiträume ist essenziell, da Totzeiten nicht nur Kosten verursachen, sondern auch die Effizienz der gesamten Lieferkette beeinträchtigen können. Digitale Tools wie Tourenplanungssoftware oder Frachtenbörsen tragen dazu bei, Totzeiten zu minimieren, indem sie Leerfahrten vermeiden und Prozesse besser aufeinander abstimmen.

Totzeiten im Lager entstehen, wenn Ressourcen wie Personal, Maschinen oder Lagerflächen nicht produktiv genutzt werden. Diese Phasen sind kostspielig und resultieren oft aus schlechter Planung, manuellen Prozessen oder einer unzureichenden Synchronisation von Lieferungen.

Um Totzeiten zu reduzieren, können Unternehmen digitale Lagerverwaltungssysteme (WMS) einsetzen, die den Materialfluss optimieren und Engpässe frühzeitig erkennen. Automatisierung, beispielsweise durch Kommissionierroboter oder fahrerlose Transportsysteme, steigert ebenfalls die Effizienz.

Auch die Einführung von Just-in-Time-Lieferungen trägt dazu bei, dass Waren punktgenau eintreffen und unnötige Wartezeiten vermieden werden. Eine flexible Personaleinsatzplanung stellt zudem sicher, dass immer genügend Mitarbeiter für aktuelle Aufgaben verfügbar sind, ohne Überkapazitäten zu schaffen.

Insgesamt senkt die Optimierung der Lagerprozesse nicht nur die Kosten, sondern steigert auch die Kundenzufriedenheit durch schnellere und präzisere Abläufe.

Die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle bei der Reduzierung von Totzeiten in der Logistik. Sie verbessert die Transparenz, Effizienz und Koordination der Abläufe durch den Einsatz moderner Technologien. Mit digitalen Tools können Unternehmen Prozesse automatisieren, Engpässe identifizieren und Ressourcen optimal einsetzen.

Ein Beispiel ist die Nutzung von Echtzeit-Daten in einem Lagerverwaltungssystem (WMS), das Lieferungen, Bestände und Kommissionierungsaufträge synchronisiert. In der Transportlogistik helfen GPS-Tracking und Telematik, die Position von Fahrzeugen zu überwachen und Wartezeiten durch proaktive Steuerung zu vermeiden.

Auch Frachtenbörsen und Plattformen für die Vermittlung von Anschlussladungen reduzieren Totzeiten, indem sie unproduktive Leerfahrten verhindern. Gleichzeitig bieten KI-gestützte Tourenplanungen die Möglichkeit, Verkehrsbedingungen und Kundenanforderungen in Echtzeit zu berücksichtigen.

Die Digitalisierung erhöht nicht nur die Effizienz, sondern sorgt langfristig für Kosteneinsparungen und eine höhere Kundenzufriedenheit.

Komplett vermeidbar sind Totzeiten in der Logistik nicht, da unvorhergesehene Ereignisse wie technische Störungen, Wetterbedingungen oder Verzögerungen durch externe Partner immer möglich sind. Dennoch lassen sich Häufigkeit und Dauer von Totzeiten durch gezielte Maßnahmen erheblich reduzieren.

Ein Ansatz ist die präzise Planung von Prozessen mithilfe von IT-Lösungen. Systeme wie ERP-Software ermöglichen eine bessere Abstimmung zwischen Lager, Transport und Kunden. Auch eine engere Zusammenarbeit mit Partnern und Speditionen hilft, Liefer- und Abholzeiten genauer zu koordinieren.

Zusätzlich können Sicherheitsreserven, wie Pufferzeiten, sinnvoll eingeplant werden, um unerwartete Störungen auszugleichen. Dabei ist jedoch wichtig, dass diese Puffer effizient genutzt werden, um keine neuen Totzeiten zu schaffen.

Durch eine Kombination aus Planung, Digitalisierung und Flexibilität können Unternehmen Totzeiten deutlich reduzieren und deren Auswirkungen minimieren.

Die Kosten durch Totzeiten variieren stark und hängen von den betroffenen Ressourcen ab. Sie entstehen durch unproduktive Ausgaben, wie die Bezahlung von Fahrern, Leasingraten für LKW oder Betriebskosten von Lagerflächen, die während der Totzeit nicht wertschöpfend genutzt werden.

In der Transportlogistik verursachen insbesondere stehende Fahrzeuge hohe Fixkosten, während in der Lagerlogistik ungenutzte Arbeitszeit von Personal und Maschinen ins Gewicht fällt. Beispielsweise können 30 Minuten Standzeit eines LKW an der Rampe durch Fahrerlohn, Fahrzeugbetriebskosten und Verzögerungen im nächsten Auftrag schnell erhebliche Kosten verursachen.

Darüber hinaus beeinflussen Totzeiten die Kundenzufriedenheit, da verspätete Lieferungen oder lange Wartezeiten bei der Auftragsbearbeitung den Service beeinträchtigen. Eine gezielte Optimierung der Prozesse, etwa durch digitale Systeme, ist daher entscheidend, um diese finanziellen Belastungen zu reduzieren und die Effizienz zu steigern.

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